FOTO: Sandy Arufors
Lernen Sie die Menschen kennen, die dieses Jahr hinter der Brasserie Konrad stecken.
Dürfen wir vorstellen? Lindor Wink, ein bekannter Name in der schwedischen Kulinarikszene, der sich in aller Welt einen guten Ruf erarbeiten konnte. Er ist vielleicht noch jung, in der Küche ist er allerdings ein alter Hase.
Lindor ist seit drei Saisonen bei uns. Sie werden ihm oft auf der Langlaufloipe oder der Laub begegnen. Er redet nicht viel über sein Können in der Küche, über sein Training oder Outdoor-Aktivitäten spricht er aber sehr gerne. Ich musste ihn fast zwingen, mit mir über seine Tätigkeit in der Küche zu sprechen und erwartete mir daher nicht viel – sein Lebenslauf und seine Lebensweisheiten überwältigten mich allerdings. Daher übergebe ich hiermit an Lindor. Viel Spass.
Mein Interesse am Kochen begann bereits in jungen Jahren, als ich im Café meiner Mutter Elisabeth arbeitete. Ich war für die Eisvitrine verantwortlich und testete die verschiedenen Geschmacksrichtungen ausgiebig – in dieser Zeit wurde mir bewusst, wie sehr ich gute Aromen mag. Ich erkannte, dass ich gutes Essen liebe, was mich immer beeinflusste. In Kombination mit meinen sportlichen Leidenschaften, Skirennen und Kanufahren, konnte ich mir eine Tätigkeit in diesem Bereich vorstellen – als Saisontätigkeit, genau wie ein Trainingsplan.
Ich nahm saisonale Stellen in den schwedischen Bergen, zum Beispiel in Åre, an und arbeitete dort drei Saisonen lang. Danach zog es mich in die Grossstadt, nach Stockholm, und ich begann, an Kochwettbewerben teilzunehmen. Es war ein fliessender Übergang vom Sport zum Kochen – man benötigt für beides viel Konzentration und Geduld. Diese Eigenschaften hatte ich mir während meiner sportlichen Karriere erarbeitet.
In Stockholm begann ich bei Oaxen Krog (2 Michelin-Sterne) zu arbeiten. Eines Tages rief mich eine Person an, ob ich mit ihm gemeinsam an Bocuse d’Or (Kochweltmeisterschaft) teilnehmen wollte. Ich war damals zwanzig Jahre alt und dachte nicht lang darüber nach. Ich sagte einfach zu, ohne zu wissen, was ich mir da eigentlich aufgehalst hatte. Es war die beste Zusage meines Lebens und ich eröffnete mir eine vollkommen neue Welt. Ich dachte, dass dieses Kapitel meines Lebens mit zwei Jahren Training und dem Finale enden würde, lag aber vollkommen falsch. Mir wurde ein Platz im schwedischen Junioren-Kulinarikteam angeboten und ich sagte wieder zu – ich kann vermutlich schlecht nein sagen. Ich arbeitete damals bei Mathias Dahlgren (2 Michelin-Sterne), reiste durch die Welt und lernte mehr, als ich mir je erträumt hätte. Es war ein wahr gewordener Traum, von dem ich gar nicht wusste, dass ich ihn hatte…
Jetzt, sieben Jahre später, bis ich der Trainer des schwedischen Junioren-Kulinarikteams und habe mit einigen Schwergewichten der Branche gearbeitet.
Warum komme ich immer wieder nach Engelberg zurück?
Das ist ganz einfach. Ich überlegte, welche Dinge mir in meinem Leben fehlten und kam zu einem Schluss. Ich vermisste die Kombination aus Outdoor-Leben und der Arbeit in einer tollen Küche. Wirklich gutes Essen in einer Umgebung zu kochen, in der es einen nach draussen zieht, ist sehr selten. Das gibt es einfach nur an sehr wenigen Orten. Engelberg ist meine zweite Heimat und gibt mir genauso viel Energie zurück, wie ich hineinstecke. Diese Tätigkeit ist mehr als nur Arbeit. Der Druck ist anders und angenehmer – für sechs Monate pro Jahr ist es grossartig.
Das Team
Entsprechend meiner vorherigen Erzählung, sind die Menschen, die dieses Jahr in der Küche tätig sind, von Hand ausgewählt. Menschen, mit denen ich gerne arbeite und die in ihren Bereichen grossartige Leistungen erbringen. Wir haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht, wodurch sich alle Teammitglieder ergänzen und wir der Aufgabe gewachsen sind. Jesper Westermark arbeitete als Sous-Chef bei Mathias Dahlgren und am National Geographic Explorer, einem Schiff, das um die Welt fährt. Eric Seger war Teil des Junioren-Kulinarikteams von Juniorlandslaget 2013-2016 und ist Junioren-Olympiasieger, Junioren-Vizeweltmeister und Einzel-Junioren-Vizeweltmeister. David Lundgren arbeitete früher bei Lilla Bjärs in Gotland und dem Restaurant Copperhill in Åre. Ausserdem gibt es da noch Henrik Hagtorn, meinen Stellvertreter, der seit drei Saisonen in der Brassiere Konrad arbeitet und unseren Gästen hervorragendes Essen serviert.
Wir freuen uns alle auf diese Saison und hoffen auf mehr Pulverschneetage, weniger hungrige Menschen und eine gute Zeit.
Hoffentlich sehen wir uns bald in der Brasserie Konrad – hier finden Sie die ganze Speisekarte.
// Lindor Wink und das Ski Lodge Team