Das ist ein Auszug aus dem Ski Lodge Bulletin, dem jährlichen Hotelmagazin der Ski Lodge Engelberg. Sie können die gesamte Ausgabe hier online lesen oder sich in unserer Bar ein gedrucktes Exemplar abholen. Viel Spass beim Lesen!
Es klingt vielleicht nach Panikmache, allerdings ist dieser Artikel der wichtigste des ganzen Magazins. Die Informationen können zwar beängstigend sein, mit einer gesunden Dosis Hausverstand und guten Kenntnissen des Schnees und der Bergwelt können Sie aber Entscheidungen treffen, die Ihnen fantastischen Skispass ermöglichen und Sie danach sicher zum Après Ski ins Tal gelangen lassen.
Nachdem Sie diesen Artikel gelesen haben, werden Sie sicherlich nicht über das gesamte Wissen verfügen, das Sie benötigen – er ist aber eine gute Erinnerung daran, worauf Sie achten sollten, und liefert eine Basis, auf die Sie aufbauen können.
Lawinen sind natürlich das grösste Risiko für Tiefschneefahrer. Das Traurige ist, dass Sie nie genau vorhersagen können, wann oder wo eine Lawine ausgelöst wird. Die gute Nachricht ist aber, dass Sie die Zeichen der Natur deuten können und dadurch wissen, wann Sie besonders vorsichtig sein müssen: Neuschnee, Wind und Temperaturveränderungen sind die drei wichtigsten Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten. Wenn zwei oder drei davon gleichzeitig auftreten, sollten Sie extrem vorsichtig sein. Denken Sie auch daran, dass Sie es vielleicht schaffen, mit einer von Ihnen ausgelösten Lawine mitzuschwimmen – es könnten aber auch andere Menschen, die gerade auf der Piste skifahren, die Konsequenzen Ihrer Entscheidung zu spüren bekommen.
Gletscher sind ein weiterer Risikofaktor, der durch umfangreiches Wissen entschärft werden kann. In Engelberg befindet sich der bekannteste Gletscher direkt unter dem Titlis Rotair Lift. Er erstreckt sich über grosse Teile der Steinberg-Abfahrt. Obwohl das Skifahren auf dem blauen Eis faszinierend sein kann, sollten Sie bedenken, dass sich überall Gletscherspalten befinden – auch neben den Tiefschneehängen. Fahren Sie mit einem Skiführer oder stellen Sie sicher, dass Sie jemand begleitet, der das Gebiet gut kennt, damit Sie auf stabilem Schnee – und nicht über schwache Schneebrücken – fahren.
Gefahrenstellen sind vom Start einer Abfahrt aus nicht immer leicht zu erkennen. Daher ist es sehr wichtig, eine Abfahrt zu planen, bevor Sie losfahren. Leider stranden Skifahrer relativ häufig auf Klippen, von denen sie nicht springen möchten, da sie einfach den Skispuren anderer Personen gefolgt sind. Skispuren zu folgen ist nicht immer schlecht – aber nur, wenn Sie wissen, wo Sie gerade sind. Falls Sie nicht wissen, wo die Spuren enden, haben Sie die Abfahrt nicht gut genug geplant. Kurz gesagt: stellen Sie sicher, dass Sie immer wissen, wo Sie gerade sind und was sich unter Ihnen befindet.
Die richtige Ausrüstung ist ebenfalls ausschlaggebend. Sehen Sie sich das oben stehende Bild an und stellen Sie sicher, dass sich all diese Dinge in Ihrem Rucksack befinden. Am wichtigsten ist es immer, Lawinen zu vermeiden – falls allerdings eine Situation eintritt, in der eine Person verschüttet wurde, ist es extrem wichtig, Ihr Lawinensuchgerät (Lawinenpieps) gut zu kennen. Zum Glück gibt es ein Trainingszentrum in Trübsee, in dem Sie den Umgang mit dem Lawinensuchgerät üben und perfektionieren können. Bergführer und professionelle Skifahrer üben diesen Ablauf jeden Winter mehrfach – und Sie sollten das auch tun. Bitte denken Sie daran: keine Ausrüstung kann Wissen ersetzen. Verwenden Sie eine komplette Sicherheitsausrüstung und fahren Sie damit Ski, als wären Sie ungeschützt.
Last, but not least: Lesen Sie die Lawinenwarnungen. Sie finden diese in der Nähe vieler Skilifte am Berg oder online unter www.slf.ch. Ein neuer Bericht wird jeden Morgen um 8.00 Uhr veröffentlicht. Falls Sie ihn nicht verstehen, fragen Sie jemanden, der sich damit auskennt.
Das sollten Sie auf den Berg mitnehmen:
LAWINENSUCHGERÄT / SCHAUFEL / Lawinensonde / Essen / WASSER / ERSTE-HILFE-KASTEN / HANDY / zusätzliche Kleidung / HANDSCHUHE / SKIBRILLE / Multifunktionswerkzeug / STEIGFELLE
Tragen Sie das Lawinensuchgerät immer am Körper – niemals im Rucksack – bei sich und schalten Sie es immer ein. Eine einfache Kletterausrüstung und eine Stirnlampe können bei schwierigen Touren hilfreich sein.